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Der Heimatverein Wesuwe e. V.

Der Heimatverein Wesuwe e.V. wurde im Jahre 1987 gegründet. Aktuell engagieren sich über 300 Mitglieder. Das als Heimathaus wieder aufgebaute historische Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, wird nach seinem ursprünglichen Eigentümer auch „Ohmes Hus“ genannt. Das hierfür erforderliche Grundstück wurde dem Heimatverein Wesuwe von der Stadt Haren (Ems) zum Zwecke der Errichtung einer historischen Hofanlage zur Verfügung gestellt. Des Weiteren wurde auf der Hofanlage ein altes Backhaus funktionsgerecht sowie eine alte Wagenremise als neustes Bauwerk in den Bestand der Heimathofanlage überführt.

Die Aufgaben und Ziele des Heimatvereins Wesuwe sind:

  • Durchführung kultureller Veranstaltungen und Brauchtumsfeste
  • Erforschung der Regional-, Orts- und Familiengeschichte
  • das bäuerliche Leben und auch die historische Handwerkskunst einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen
  • Restaurierung und Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Gerätschaften 

Der Heimatverein Wesuwe hält folgende Arbeitskreise vor:

  • Familien- und Ahnenforschung
  • Wandern
  • Agrartechnik
  • Line-Dance
  • Backhaus

Seit 2019 kann das Heimathaus in Wesuwe auch für standesamtliche Trauungen gebucht werden. Das Haus verfügt über eine moderne Audio- und Bildübertragungstechnik und ist für Veranstaltungen mit entsprechendem Küchenmobiliar ausgestattet. Die historischen Gebäude auf dem Heimathof laden, nach Absprache mit dem Vorstand zudem zur Durchführung von Foto Aktionen ein. Die Anmietung des Heimathauses für private Feierlichkeiten ist nicht möglich!

Der Heimathof

  • Heimathaus “Ohmes Hues”

    Im Zentrum von Wesuwe liegt unser historische Heimathof. Betritt man das Gelände, fällt einem sofort das alte Heimathaus ins Auge. Bei dem Holzständerbauwerk handelt es sich um ein typisches, niederdeutsches Hallenhaus mit Ankerbalken in Zweiständerbauweise. Das Haus wurde 1997 in Abbemühlen bei Familie Düsing abgerissen und in originaler Bauweise an jetziger Stelle wiederhergerichtet. Der Name „Ohmes Hues“ geht auf den Gründer des Hauses zurück. Die Familiengeschichte des Besitzers „Bernd thor Apmollen“ lässt sich bis ca. 1400 urkundlich nachweisen, der Ursprung des Heimathauses in verkleinertem Aufbau stammt nachweislich aus dem Jahr 1653. Ohmes Hues hat eine Länge von 30,6 Meter und ist 13,44 Meter breit. Das Flett-Dielen-Haus mit beidseitigen Luchten und Kam zählt nachweislich zu eines der ältesten Heimathäuser im Emsland.
  • Schafstall

    Im Jahre 2006 wurde auf dem Heimathof ein typischer Schafstall mit einem etwas verkleinerten Grundriss errichtet. Hierbei wurde die Bauart gewählt, wie sie früher im 18. Jahrhundert an vielen Stellen, auch außerhalb von Wesuwe angewandt wurde. Die Wesuweer Bauern hatten damals entsprechend ihrer Beerbten-Quote neben dem Torf- und Plaggenstich auch das Weiderecht in der „Allgemeinen Mark“. Diese reichte vom westlichen Übergang der Eschböden mit Heide und Moorflächen bis zur holländischen Grenze. Auf den Sandrücken, die zungenförmig in die Heide und das Bourtangermoor hineinragten, bildeten sich die „Viehtriften“ für die Schafherden und Sandwege für die Wagen für den Transport von gestochenem Torf und Heideplaggen für Plaggendüngung. Fast alle Bauern hatten damals Schafherden. Deren Wolle wurde gesponnen und zu Kleidungsstücken gestrickt und teilweise auch verkauft. Auf alten Karten vor 1800 wurden viele solcher Schafställe eingezeichnet. Die Schafställe wurden zu der Zeit mit dem Material aufgebaut, was man direkt vor Ort am Moorrand fand. Für die Außenwände wurden Staken in den Erdboden geschlagen und dazwischen Weidenzweige geflochten. Das Dach wurde aus mittleren, schräg gestellten Baumstämmen aufgerichtet und in Querrichtung mit Ästen und Reisig verbunden, die dann mit Heideplaggen abgedichtet wurden. Solche „Kluttenhütten“ dienten später auch den ersten Siedlern im Moor als’erste Wohnstätte, meist nur mit einer mitgebrachten Tür und einem Fenster, die mit Rahmen in den Plaggenwänden eingesetzt wurden. Dies war auch der Beginn der historischen Erweiterung der linksemsischen Bauernschaften auf den Sandzungen in westlicher Richtung des Bourtanger Moores und der späteren Bildung der Moorsiedlungen im Kirchspiel Wesuwe um1788 (Hebelermeer, Lindloh, Schwartenberg, Rütenbrock) am Rand der niederländischen Grenze.
  • Pütte

    In der Nähe des nördlichen Seiteneinganges vom Heimathaus wurde 2006 ein Brunnen („Pütte) in früherer Bauart zeitlich passend zum Heimathof aufgestellt. Diese Anordnung war früher so üblich, möglichst dicht zur Wasch- und Melkkammer und mit kurzen Wegen zu den Stallungen im Haus. Die Pütte wurde wie früher auf vielen Höfen als Schwenkbalkenkonstruktion aufgestellt. Der Brunnen selbst wurde mit einem Holzspitzdach mit einer Klappe für den Eimerhaken versehen. Im Jahre 2016 wurde ein neuer Brunnen aufgebaut, da das Holz der alten „Pütte“ angerottet war. Der runde Brunnenkopf wurde jetzt aus Felssteinen (Flintenstäine) aufgemauert. Für den Eimerhub (Kette mit „Ömmerhaken“) wurde ein Holzständerrahmen mit einer Kurbelwinde (Püttenschwengel) aufgesetzt. Der ganze Brunnenbereich wurde mit einem Spitzdach („Püttenääsel“) abgedeckt. Diese Brunnenart wurde früher häufig bei großen Höfen und Herrenhäusern aufgebaut.
  • Backhaus

    Im Jahre 2000 wurde ein altes Backhaus von der Familie Vortherms in Wesuwe-Brook dem Heimatverein auf Abbruch zur Verfügung gestellt. Dieses Backhaus stammte aus der gleichen Zeit wie das Heimathaus „Ohmes Hus“, um 1650. Ursprünglich waren die Außenwände mit Staken und Lehm ausgefüllt. Diese wurden später durch Klinker der Dampfziegelei Freesen-Büter-Jänen aus Altenberge ersetzt. Nach Abbruch und Säuberung der Fundamentsteine und Klinker wurde das Backhaus auf dem Heimathof mit den alten Materialien und dem alten Ofensystem wieder aufgebaut. Es ist ein Rauchhaus ohne Schornstein und das Besondere ist, dass der alte Steinofen, dessen Fundamente aus riesigen Findlingen bestehen, nicht wie üblich in Verlängerung des Backhauses liegt, sondern seitlich hinter einem Vorratsraum. Das Backhaus wurde im Jahr 2001 fertig gestellt und wird seither bei verschiedenen Veranstaltungen erfolgreich genutzt.
  • Wagenremise mit Schmiede

    Für die weitere Unterbringung von Asservaten, besonders für die Maschinen und Werkzeuge und eine komplette Ausstattung einer alten Schmiede (von Lohe, Wesuwe) wurde der Aufbau einer Remise um 2007 geplant. Hier galt es ebenso das Gebäude der Zeitepoche vom „Ohmes Hus“ um 1750 anzupassen. Hierzu wurde eine alte Scheune aus dem Jahre 1780 auf dem Hof Lüken, in der Nähe des Heimathauses abgebaut und für die Holzkonstruktion vorbereitet. Viele ältere Baumaterialen wurden schon ausgesucht. Am 1.7.2011 wurde mit dem Bau begonnen. Das Fundament aus alten „Flintensteinen“ wurde schnell eingesetzt und beim Kartoffelmarkt im Herbst 2011 konnte schon mit einem kleinen Richtfest die ersten Hölzer der Fachwerkkonstruktion aufgesetzt werden. Das Gebäude mit einer Breite von 6 m teilt sich in Längsrichtung in zwei Teile auf. Auf der östlichen Seite die Remise mit einer Länge von ca. 16 m und auf der westlichen Seite ein großer Raum mit ca. 9 m Länge für die Schmiede und der Stellmacherei. Bei der Erstellung der Seitenwände wurde viel Zeit aufgewandt. Für die filigrane Einzelarbeit zur Herstellung der Wandelemente nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und die Verwendung von verschiedenen Materialien war viel handwerkliches Können erforderlich. So wurden die Außenwände der Remise innerhalb der einzelnen Gefache nicht alle mit Lehm und Brettern ausgefüllt, sondern „gezäunt“. Die Öffnungen in den Fachwerken wurden mit senkrechten Staken versehen und dann waagerecht eng mit Weidenzweigen durchflochten. Dies war früher ein ausreichender Schutz zurAbgrenzung und für ungünstige Witterung. Die Remisen, früher auch „Wagenschur“ genannt, dienten zur Unterstellung von Wagen, Kutschen und der wenigen damals vorhandenen landwirtschaftlichen Geräte. Da die Seitenwände aber auch eine gute Durchlüftung boten, wurde hier oder in einem Anbau der selbst gestochene Torf aus dem Moor als Brennvorrat gelagert. Diese Lagerstelle nannte man früher „Törfboue“ oder bei einem Einzelschuppen „Törfschüre“. Beim Raum für die Schmiede mit Stellmacherei waren ganz früher auch die Gefache mit Weidengeflecht und Lehm ausgefüllt. Diese wurden bei der früheren Scheune um 1870 mit gebrannten Klinkersteinen ersetzt. Beim Wiederaufbau der Remise wurden die Wände der Schmiede mit alten Klinkern von der Dampfziegelei Freesen-Jänen aus Altenberge ausgemauert und wie früher gefugt. Mit den antiken Sprossenfenstern aus Stahlprofilen und den verbretterten Giebeln hat das ganze Gebäude eine historische Ausprägung. Anfang 2016 konnte der Bau mitsamt Finanzierung abgeschlossen werden und die Räume mit den alten Maschinen und Geräten ausgestattet werden. Für die alte Schmiedeesse wurde noch ein separater Schornstein aufgemauert. Beim Kartoffelmarkt 2016 konnte die Remise eingeweiht werden.

Termine

So, 31.03.2024, 18:00 Uhr

Osterfüür up`n Heimathof

Sonntag, 15.September 2024, 11 Uhr bis 18 Uhr

Kartoffelmarkt 2024